Und jetzt...?


SS 2020

Studierende

Ola Kelarji


Projektbetreuung

Prof. Indra Kupferschmid


Studiengänge

Kommunikationsdesign


Richtung

Druckgrafik
Zeichnung


Projekt Art

Bachelor

Ola Kelarji: Und jetzt...? Bachelor Kommunikationsdesign 2020, Buchdetail: doppelseitiges Aufblättern

Und jetzt...? Was machen wir? Was wird mit uns passieren? Wie schaffen wir das? Kann ich z. B. mein Studium weiter absolvieren? Werde ich arbeitslos? Wie schaffe ich aus der Ferne mein Abitur? Wie arbeite ich im Home Office und betreue zeitgleich meine kleinen Kinder?

Ich bin mir sicher, dass sich jeder von uns in den vergangenen Monaten solche Fragen gestellt hat. Wir haben alle unabhängig vom Lebensalter oder aus welchem Land wir stammen, ähnliche Gefühle erlebt. Wir waren mal verwirrt, mal hoffnungslos, aber dann auch wieder ganz optimistisch. Was geschah, war für alle schwierig und eine außergewöhnliche Zeit, die sowohl viele positive als auch negative Auswirkungen auf die Gesellschaft hat.
Die bisherigen Studien über psychische Folgeerscheinungen der »Corona-Epidemie« auf die Gesellschaft haben gezeigt, dass Frauen und Kinder, insbesondere Kleinkinder, durch die Corona-Krise am meisten belastet sind. Jeder Mensch reagiert unter Druck anders, dass erzeugt viele unterschiedliche Probleme in der Gesellschaft, wie z. B. Alkoholismus, häusliche Gewalt, Anstieg von Süßigkeiten- und Medienkonsum bei kleinen Kinder u. v. m. Bis zum heutigen Zeitpunkt befinden wir uns noch mitten in der »Corona- Epidemie« und wir wissen nicht, wann sie enden wird oder ob wir bald einer »zweiten Infektionswelle« gegenüberstehen werden.

Am Anfang des Sommersemesters hatte ich die Wahl, mein Abschlussprojekt entweder um ein Semester zu verschieben oder die Herausforderung trotz der gegebenen Umstände anzunehmen. Als Kommunikationsdesignerin stand für mich im Vordergrund, auf die Probleme in der Gesellschaft aufmerksam zu machen. Das aktuelle Thema »Corona-Krise« drängte sich mir geradezu auf und es bot sich an, einen Teil dieser außergewöhnlichen Zeit zu visualisieren, so dass Themen und Probleme in grafischer Form und gebunden in einem Künstlerbuch nach Jahren noch von dieser Zeit Geschichten erzählt.
Rund ums Thema Corona habe ich sehr viel gelesen und gesehen, meine Gedanken und Gefühle dazu habe ich immer wieder spontan und frei skizziert. Anschließend habe ich eine Auswahl der Skizzen digital nachgezeichnet und dabei die Umsetzung für den Druck als »Negativ« erarbeitet. Die Zeichnungen habe ich dann auf Linolplatten übertragen, um schließlich mit Linolbesteck, die Linolschnitte zu schneiden.

Linolschnitte zuhause drucken, war ein einzigartiges Erlebnis. Ich habe so viele Experimente wie möglich gemacht und dadurch ebenso viele neue interessante Techniken entdeckt. Auch habe ich viel recherchiert und von den Erfahrungen andere Künstler gelernt. Durch diesen langen Arbeitsprozess machte ich meine eigenen Erfahrungen, die ich in meinem Künstlerbuch anwenden konnte. So bestehen alle Buchseiten aus Linolschnitten, die ich eigenhändig und ohne Druckpresse zu Hause gedruckt habe.

Das Künstlerbuch auf außergewöhnliche Art und Weise aufgeschlagen — auch um die außergewöhnliche (Pandemie-) Situation zu reflektieren. Gebunden wurden die Grafiken mit zwei sich gegenüberliegenden Fadenheftungen, die ein doppelseitiges Aufblättern der Buchseiten ermöglichen und so den Blick auf bis zu vier einzelne Zeichnungen oder ein durchgängiges Motiv ermöglichen.

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