Homburg


SS 2017

Studierende

Mathias Aan‘t Heck


Projektbetreuung

Prof. Gabriele Langendorf


Studiengänge

Freie Kunst


Richtung

Zeichnung


Projekt Art

Diplom

Mathias Aan‘t Heck: Homburg, 1855, Bleistift auf Papier, 2017, 100 x 150cm, Diplom 2017

Homburg setzt sich mit der Frage auseinander, was von uns übrig bleibt, wenn das Leben gewichen ist. Im Zentrum steht dabei die Studie des Körpers.

Wer schon einmal den Körper eines Toten gesehen hat, stellt fest, dass der Tod den Menschen zum Objekt macht. Den Körper zu einem seelenlosen Gegenstand, dem jeder Ausdruck, jede Ausstrahlung fehlt. Alles Individuelle, aller Ausdruck ist verloren. Diese Aussage scheint übertrieben, doch im Kern ist sie wahr. Zwar hat jeder Körper individuelle Merkmale, von denen aus man auf das Leben des Menschen Rückschlüsse ziehen kann, und oft wirkt die Körperhaltung eines Toten sehr lebendig, doch nach einer längeren Zeit des Betrachtens weicht dieser Eindruck. Trotzdem bleibt man immer versucht, mehr in den Körper hinein zu interpretieren, als ihn als bloßes Objekt zu definieren.

Genau das versuche ich mit meinen Zeichnungen. Der Körper soll rational, ohne metaphorische Erhöhung gezeigt werden. Ein Objekt. Dabei ist es mir wichtig, ihn nicht zusätzlich zu inszenieren. Es geht mir um eine neutrale Darstellung. Damit verbunden ist die Frage, was wir mit dem leblosen Körper in Verbindung bringen, wenn er aller Attribute beraubt ist. Ist es wichtig zu wissen, wer die Person war, wo sie gelebt hat?

Was bleibt von uns, außer dem Körper?

Ist er nur ein Behältnis, das früher einmal Leben in sich hatte oder trägt er noch immer etwas in sich?

Homburg ist nicht als der Versuch einer Antwort zu verstehen, sondern als naive Frage, die keine Antwort erwartet.

Was also bleibt nach unserem Tod?

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