Prof. Oskar Holweck
1989 – 1990 Professur für Gestaltungslehre

Oskar Holweck gehörte zu den wichtigsten deutschen Vertretern Konkreter Kunst nach 1945. Nach seinem Studium der Malerei beim Bauhausschüler Boris Kleint in Saarbrücken schloss sich Holweck 1958 der kurz zuvor von Heinz Mack und Otto Piene in Düsseldorf gegründeten Künstlergruppe "Zero" an.
"Zero ist die Stille. Zero ist der Anfang", verkündeten die "Zero"-Künstler in ihrem Manifest. Sie brachen radikal mit der deutschen Nachkriegskunst und schufen eine Gegenströmung zur informellen Malerei. Die Stunde Null der Kunst zeigte sich in den reinen, ungegenstandlichen Formen und monochromen Farben. Deshalb verwendete Holweck zunächst in seinen Werken ausschließlich schwarze Tusche, die er auf weißes Papier rinnen ließ.
Papier blieb über einen Zeitraum von über 40 Jahren das bevorzugte Arbeitsmaterial Holwecks. Er entwickelte zahlreiche künstlerische Methoden, um Papier zu bearbeiten. Seine Papierobjekte entstanden durch Zerreißen, Zerschneiden, Pressungen und Faltungen.
Im Jahr 1972 wurde Holweck zum Kunstprofessor berufen: Als Leiter der Klasse "Grundlehre" an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken, sowie als Leiter der Gestaltungslehre im Fachbereich Design an der Fachhochschule des Saarlandes und an der HBKsaar trug er maßgeblich zur Weiterentwicklung der Gestaltungslehre des Bauhaus bei.
Holweck lehnte 1958 und 1972 Einladungen zur documenta in Kassel ebenso wie etliche Berufungen an andere Kunsthochschulen ab.
Der gebürtige St. Ingberter starb am 30. Januar 2007 im Alter von 82 Jahren.
albi/dpa
Biografie
- 1924 Geboren in St. Ingbert
- 1943–45 Wehrdienst und Gefangenschaft
- 1946–49 Studium der Malerei in der Meisterklasse Prof. Dr. Boris Kleint an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk, Saarbrücken
- 1949–51 Studium an der Ecole des Arts Appliqués à l'Industrie und an der Académie de la Grande Chaumière in Paris
- 1951–56 Assistent von Prof. Boris Kleint an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk, Saarbrücken
- 1957–61 Mitglied der neuen gruppe saar, Saarbrücken
- 1956–89 zunächst Leiter der Grundlehre an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk, Saarbrücken, schließlich Leiter der Gestaltungslehre im Fachbereich Design an der Fachhochschule des Saarlandes
- 1889–1990 Professor an der HBKsaar
- 1966-70 Grundlehreausstellung "Sehen" in Köln, Zurich, Middlesbrough, Manchester, London, Bristol, Glasgow, Birmingham und Saarbrücken
- seit 1958 Alle Berufungen abgelehnt
- seit 1958 Beteiligung an den Ausstellungen der Gruppe ZERO
- 1960–61 Mitglied der Nouvelle École Européenne, Lausanne
- 1960–86 Mitglied des Deutschen Werkbundes
- 1959 und 1972 Einladung zur Documenta (nicht gefolgt)
- 1972 Verleihung des Titels Professor durch die Regierung des Saarlandes
- 1978 Verleihung des Kunstpreises des Saarlandes
- seit 1982 Mitglied des Deutschen Künstlerbundes
- 1990 Verleihung des Saarländischen Verdienstordens
- 1994 Verleihung des Albert-Weisgerber-Preises für Bildende Kunst der Stadt St. Ingbert. Ausstellungen in Europa, USA, China, UdSSR
- 2007 Gestorben in St. Ingbert